Kambodscha - Kompong Cham

„Kompong“ (= Dorf oder Hafen) „Cham“ (Name der muslimischen Minderheit) ist heute immer noch, oder besser ausgedrückt, wieder, die Heimat eines Großteils der muslimischen Bevölkerung, die immerhin knapp 6 Prozent an der Gesamtbevölkerung ausmacht. Das friedliche Zusammenleben beider Religionsgruppen sorgt dafür, dass Moscheen neben Pagoden stehen und Frauen mit traditionellen Schleiern, Essens- und Geldspenden an buddhistische Mönche verteilen.

Kompong Cham, eine der bevölkerungsreichsten Provinzen des Landes, gilt zudem als die „Reiskammer Kambodschas“. Weite Flächen dieses Landstriches sind von endlos scheinenden Reisfeldern überzogen. Reis, das ist hier nicht einfach nur ein Grundnahrungsmittel, nein, vielmehr wird es als Geldersatz gesehen. Der Wohlstand einer Familie misst sich nicht am Bargeldbestand, sondern an der eingelagerten Menge an zentnerschweren Reissäcken.

Für die meisten ausländischen Reisenden wird Kompong Cham, genau wie das angrenzende Kompong Thom, nur als Transitgebiet auf dem Weg von Phnom Penh nach Siem Reap wahrgenommen. Zwar hat sich Skun, von lustigen Leuten wegen seiner als Delikatessen angebotenen frittierten Höhlenspinnen, „Spiderville“ getauft, mittlerweile zu einer beliebten Raststätte entwickelt, doch lohnt die Provinz zwischen Mekong und Tonle Sap einen genaueren Blick. Authentisches Dorfleben fernab der großen Städte, das bedeutet hier: hoffnungslos überladene Ochsenkarren, Wasserbüffel bei der Feldbewirtschaftung, Bananen-, Mango- und Ananasplantagen in Hülle und Fülle, Cashewnussbauern, welche bereitwillig zur Verkostung einladen und Kinder, die mit leuchtenden Augen und voller Stolz ihr selbstgebautes Spielzeug über die unasphaltierten Straßen treiben.


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