Banlung, die Provinzhauptstadt von Ratanakiri, ist ein kleines Städtchen mit nur wenigen Tausend Einwohnern. Sämtliche Straßen sind - noch! - unasphaltiert und das Leben verläuft in ruhigen Bahnen. Banlung ist für die meisten Besucher Ausgangspunkt für Exkursionen in die nähere Umgebung: Zu Fuß auf Trekkingtouren durch den Dschungel, motorisiert im Boot auf den Wasserwegen oder gar auf dem Rücken eines Dickhäuters beim Ritt über die weite Hügellandschaft. Ratanakiri ist die Heimat zahreicher Bergstämme, die sich untereinander durch Kleidung, Brauchtum und Sprache unterscheiden. Im Rahmen organisierter Tagestouren können Siedlungen dieser Stämme besucht werden. Auch in Banlung können Sie Mitglieder dieser Volksminderheiten antreffen, die ihre Erzeugnisse auf den lokalen Märkten der Stadt darbieten.
Nur wenige Minuten außerhalb der Stadt liegt der kreisrunde See Boeng Yeak Lom. Dieser See, mit kristallklarem Wasser gefüllt und vom Dschungel zugewachsen, ist ein einzigartiges Naturphänomen, welches auf einen Meteroiteneinschlag vor ca. 700.000 Jahren zurückzuführen ist.
Oder besuchen Sie die Zirkon-Minen in der Umgebung oder die chinesischen Friedhöfe entlang des Tonle San Flusses und die beeindruckenden Wasserfälle.
Für internationale Schlagzeilen sorgte Ratanakiri, als im Januar 2007 das sogenannte "Dschungelkind" im äußersten Osten der Provinz auftauchte. Völlig unbekleidet und nicht in der Lage zu sprechen, verlies damals eine junge Frau den dichten Dschungel und erschien im Grenzdorf O Yadaw. Schon bald wurde öffentlich, dass es sich bei der Frau um die Tochter eines örtlichen Polizeibeamten handelt, die im Alter von 8 oder 9 Jahren (im Jahre 1998) während des Hütens der Rinderherde spurlos verschwand. Doch was hatte die junge Frau all die Jahre erlebt, wo hatte sie gewohnt, was gegessen und vor allem wie konnte sie in dieser Dschungelwelt überleben? All diese Fragen versuchen Experten seit geraumer Zeit zu erfoschen. Doch ohne die Antworten des Dschungelkinds werden sie wohl immer ein Geheimnis bleiben. Heute lebt die junge Frau bei ihrer Familie und führt ein beinahe normales Dorfleben.